Riko und der portugisische Fluch

So, aus und vorbei ist er, der Urlaub. Ich war mit meinen Jungs für elf Tage an der Algarve in Portugal. Mal so ganz ohne WDR 2 und Fußball. Na ja, okay, wer mich kennt, der weiß, das letztgenanntes nicht stimmen kann.

 

Immerhin waren wir im Epizentum des britischen Frohsinns. Etwa 70 % aller Algarve-Touristen kommen aus England, Schottland oder mindestens aus Wales. Sehr zu meiner Freude tragen von diesen 70 % genau 100% irgendwas vom Fußball auf der Haut. Entweder als Trikot oder als Tattoo. Egal, wie jung an Jahren oder wie dick an Kilos: Stoke City, Newcastle United, Tranmere Rovers - das geht immer! Ein Urlaub also so ganz nach meinem Geschmack.

 

Los ging es natürlich mit Koffer packen. Im letzten Jahr habe ich Euch ja schon von Riko erzählt. Riko heißt Riesenkoffer. Waren es im Vorjahr noch die mallorquinischen Gepäckträger auf dem Flughafen von Palma, die kurz vor dem Streik standen, als sie meinen Koffer aufs Band hoben, hörte ich diesmal die wohl gleichbedeutenden Flüche auf portugisisch von den Kollegen in Faro. Na ja, 40 Kilo wollen auch erst einmal bewegt werden....auch der Koffer-Schieber im Hotel schaute mich in den kommenden elf Tagen ehrfurchstvoll an. Ich glaube, der erzählt heute von seinen Kollegen von Riko, den er ganz allein aufs Zimmer geschleppt hatte. Oder er feiert noch immer krank.

 

In den elf Tagen war Ausruhen angesagt. Bei 38 Grad im Schatten kein Wunder. Aber zweimal ging es mit meinen Jungs doch zum Sport. Die kostenlose Stunde auf dem hoteleigenen Tennisplatz verbrachten wir wie folgt: 20 Minuten Netzaufbau und Schlägerauswahl, 2 Minuten Tennis, 18 Minuten die vergessenen Handtücher und Trinken aus dem Hotel holen, 2 Minuten Tennis, 10 Minute Bälle im Gebüsch suchen, 2 Minuten Tennis, 6 Minuten Erinnerungsfotos.

 

Sport Teil 2 war Baseball. Ich Werfer, Kevin Schläger. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem mein im Baseball recht talentfreier Sohn aus der Normaldistanz von 46 Bällen gerade mal einen traf und fast im Atlantik versenkte, ging es in die Nahdistanz. Natürlich traf er aus einem Meter Entfernung sofort beim ersten Versuch. Und natürlich landete der harte Baseball im Gesicht des Werfers. Also in meinem. Nach gut zweiminütiger Neuorientierung sammelte ich die Reste meiner Brille auf, tupfte das Blut aus meinem Gesicht und lauschte den Lachern der umstehenden Zuschauer.

 

Nach fünf Minuten kam Phil aufgeregt angelaufen und berichtete, dass in unserer Hotelanlage das Gerücht herumgehe, dass soeben ein Sohn seinen Vater beim Baseball ausgeknockt hatte....na bravo.....

 

Den Engländern im Hotel berichtete ich von einer wüsten Pub-Schlägerei, Kevin verdrückte sich zur Samba-Show und Phil schlürfte Cocktails...also Kindercocktails....

 

Und so brachten wir drei unseren tollen Portugal-Urlaub noch unfallrei über die Bühne. Es waren unvergessliche Tage mit tollen Impressionen, wunderbaren Menschen, faszinierenden Landschaften und nem dicken Pflaster.

 

Obregada, Jungs!

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