Geschlagener Papa

Eine vernichtende Niederlage durfte ich am Wochenende einstecken. Nein nein, Fortuna meine ich nicht, die haben ja erst am Montag verloren...und  der SV 04 verliert momentan ja leider wöchentlich...also nichts neues.

Nein, ich selbst habe verloren. Und  zwar bei "Schlag den Papa".

In Anlehnung an "Schlag den (blöden Kölner) Raab" haben sich die beiden besten Söhne der Welt und ich ein besonderes Spiel ausgedacht. Zehn verschiedene Disziplinen für Kopf und Muskeln mit aufsteigender Punktewertung, also Spiel 1 = 1 Punkt, Spiel 2 = 2 Punkte...und richtig...bis Spiel 10  = 10 Punkte.

Die Reihenfolge der folgenden zehn Spiele wurde wie folgt ausgelost:

1. Drehkicker
2. Darten
3. Dominosteinestapeln
4. Minigolf
5. Basketball
6. Erdkunde-Quiz
7. Einbein-Hüpfen
8. Knobeln
9. Boule
10. Geldmünzwurf

Kam ich beim Drehkicker (5:1 gegen Phil, 2:5 gegen Kevin) noch einigermaßen ausgeglichen durch, demonstrierte ich meine semiprofessionellen Fähigkeiten an der Dartscheibe und ging in Führung. Doch schon beim Dominosteinestapeln ließ ich erste Schwächen erkennen. Folgerichtig purzelte nicht nur mein Turm, sondern auch mein Punktevorsprung.

Die erste Außenschaltung gab es dann zum Minigolf. Mal eben nach Neu-Listernohl, wo wir uns bei einem vereinsinternen Turnier des ortsansässigen Sterngolf-Sportclubs dazwischenmogelten und mit unseren Fähigkeiten die zeitgleich spielende amtierende Europameisterin (!) natürlich alt aussehen ließen...na ja...oder auch nicht.....

Schon bei diesem vierten Spiel war die nervliche Anspannung greifbar. Und so donnerte mein Sohn K. den wehrlosen Hartgummiball nach einem Fehlschlag bis kurz vor Beukenbeul. Klarer Sieg für den Raab, ähem für den Papa natürlich.

Das Blatt wendete sich dann auf dem Basketballfeld neben der Rundsporthalle. Mit dem nur halb aufgepumpten Basketball kam ich Profi nicht zurecht und warf bei zehn Versuchen schlappe zwei Körbe aus der Freiwurfdistanz, während Kevin und Phil nowitzkigleich einlochten.

Spiel 6 stand unter der Leitung der strengen, aber im Zweifelsfall natürlich zu den Enkeln haltenden Oma. Die Niederlage beim Erdkunde-Quiz hatte ich mir aber auch selbst zuzuschreiben. Die Zuordnung des Amazonas zu den Gebirgslandschaften Südamerikas war schlicht und einfach der nervlichen Belastung mit all den Kameras und dem Millionenpublikum um uns herum geschuldet...ich habs echt vermasselt.....

Das Einbein-Hüpfen brachte uns sehr nah an unsere körperlichen Grenzen. Dicke Blasen, Atemnot, Tränen und ein dickes Loch im Wohnzimmerteppich waren das Ergebnis einer minutenlangen Schlacht Bein gegen Bein, welches Kevin für sich entschied.

Der Sieg beim Schocken-Knobeln brachte mich noch einmal kurz heran, doch mit dem abschließenden Gewinn des Boule-Spieles war meine Niederlage gegen Kevin besiegelt.

Phil war da immerhin schon geschlagen, er war den ganzen Nachmittag eh mehr mit dem Ohr auf Schalke als beim Spiel gegen mich.

Zum Münzwurf-Spiel kam es erst gar nicht. Aber dieses Spiel merke ich mir für die nächste Runde, denn bald heißt es ganz bestimmt wieder:

"Schlag den Papa!"

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