Der 9. November 2010 war ein großartiger Tag. Nicht wegen des Castor-Transports. Nicht, weil Leeds gegen Hull 2:2 gespielt hat und auch nicht, weil in China vielleicht doch ein Sack Reis umgefallen ist. Nein, an diesem 9. November 2010 endete eine Ära. Die Ära des Rauchers Tom Kleine. Richtig gelesen, ich bin nun Nichtraucher. Und das mit Hilfe von Hypnose. Erneut richtig gelesen. Ich habe mich hypnostisieren lassen.
Jetzt nicht so wie im Dschungelbuch, wo die Schlange Kaa den armen Mogli mit den Worten "Hör auf mich, vertraue mir...." willensunfähig machen wollte. Bei mir war es schon sehr klasse. Es hat alles wunderbar geklappt, ich bin ein ehemaliger Nikotinsüchtiger und darf nun in Trash-Talk-Shows in der Mittagszeit auftreten (Bei Britt: „Mein Nachbar raucht mir die Bude voll, das find ich zum Kotzen, woll?!?““) oder bei Domian anrufen („Ich war süchtig und hatte ein Verhältnis mit der blauen Gauloises.“).
Aber irgendwas ist dennoch schief gelaufen. Denn seit dem 9. November laufen in meinem Leben einige Dinge schon komisch ab.
Statt Schokolade, dem Methadon ehemaliger Raucher, verspüre ich Heißhunger auf Tofu-Burger mit Curryreis. Ich freue mich plötzlich über die Siegesserie von Borussia Dortmund. Ich habe Karten bestellt für ein Konzert in Köln. In KÖLN. In jener Stadt also, die ich bisher immer geschickt zu umfahren wusste und die ich vor dem 9. November niemals voll ausgeschrieben hätte („K***“….).
Das absolute Highlight meiner Wandlung war mein Aufenthalt in einem Karnevalsladen in Leverkusen, wo ich eine Schottenmütze mit angenähter roter Perücke erwarb, die ich nun kaum noch absetzen möchte. Das werden bestimmt lustige Weihnachten im Kreise der Familie.
Heute ging mein hypnotisches Veränderungsmuster nahtlos weiter, als ich aus der Attendorner Packstation ein an mich adressiertes Paket herauszog. Der Adresszusatz lautete „Frau“ Thomas Kleine.
Also, ich denke, ich werde noch einmal das Gespräch mit dem Hypnotiseur suchen müssen…
Wo ist meine Mütze?
Kommentar schreiben