Da Anke und ich beim heutigen EM-Quali-Spiel der DBB-Auswahl gegen Polen live und in Farbe in Bonn anwesend sein werden, haben wir bereits gestern Abend den polnischen Kochlöffel geschwungen. Auf dem Speiseplan standen Golabki mit Kopytka.
Golabki und Kopytka klingen zunächst einmal wie ein gefürchtetes polnisches Forward-Duo. Dahinter verbirgt sich jedoch das polnische Nationalgericht Golabki, die bei uns als mit Reis und Hackfleisch gefüllte Kohlrouladen bekannt sind. Und Kopytka ist eine einfache Kartoffel-Beilage.
Der Aufwand für dieses Gericht entspricht in etwa dem Aufwand, den die deutsche Basketball-Nationalmannschaft beim Hinspiel in Polen betreiben musste. Also schon Schwerstarbeit. Dank der gewohnt souveränen Teamleistung, einer starken Offense und vielen kulinarischen Rebounds am Brett… sorry, am Herd…. konnten Anke und ich dieses Spiel jedoch erfolgreich zu unseren Gunsten entscheiden.
Zum Gericht servierten wir ein gut gekühltes polnisches Bier.
Unser Fazit: Allein wegen dieses schmackhaften Gerichts hätten es die Polen verdient, zur Eurobasket 2015 zu fahren, so lecker war das.
Hier wie gewohnt das Rezept:
Golabki (Kohlrouladen)
Zutaten:
500 g Hackfleisch ( gemischt), 1 Kopf Weißkohl (mit großen Blättern), 3 EL Tomatenmark, 3 EL Ketchup, 250 g Reis, 2 Zwiebeln, 1 TL Fleischbrühe, 1 Pck. Speck, geräuchert, nicht gekocht (z. B. Frühstücks-Bacon), Salz und Pfeffer, etwas Maggi, ggf. Mehl zum Binden der Soße, ggf. Creme Fraiche zum Verfeinern der Soße
Zubereitung (Spielzeit: 40 Minuten Warm Up,1 bis 11/2 h Kochzeit):
Der harte Strunk des Weißkohls wird mit einem Messer aus dem Kohl herausgeschnitten, so dass ein kleines Loch entsteht. In einem sehr großen Topf wird der Kohl mit heißem Wasser übergossen, dann zugedeckt und muss dann bei schwacher Hitze paar Minuten köcheln. Hin und wieder wenden, damit die Blätter möglichst gleichmäßig weich werden. So vorbereitet können die Kohlblätter mit etwas Geschick voneinander getrennt werden.
Für die Füllung gibt man 500 g Hackfleisch in eine Schüssel. Reis wird ganz normal gekocht, allerdings nicht gar. Wasser salzen und den Reis etwa 10-12 Minuten im kochenden Wasser lassen, dann heraus nehmen, abtropfen und abkühlen lassen.
Zwiebeln würfeln, im heißen Öl goldfarben braten, nicht braun werden lassen. Den Reis und die angebratenen Zwiebeln zum Hackfleisch geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann mit den Händen zu einer Masse vermengen.
Mit einem Esslöffel jeweils Füllung auf ein Kohlblatt legen (etwa zwei, drei Esslöffel voll), dann etwas zusammenrollen, die Seiten einknicken und dann zu Ende rollen - fertig ist die Kohlroulade!
Nun wird die Pfanne heiß gemacht. Der Speck wird auf dem Boden der Pfanne platziert, so dass er ihn ganz bedeckt und wird so knusprig angebraten. Auf dem Speck werden die Golabkis dicht nebeneinander gelegt, dann zum Schluss mit 250 ml Brühe übergossen (reicht, wenn sie zur Hälfte bedeckt sind).
Bei mittlerer Hitze mit Deckel lässt man sie 1 - 1,5 Stunden köcheln. Sie sollten mehrmals vorsichtig gewendet werden, damit sie gleichmäßig gar werden.
Für die Soße werden die Golabkis aus der Pfanne herausgenommen. Der Speck kann jetzt auch raus, wenn man ihn nicht essen mag. Anke und ich haben ihn kleingeschnitten und mit in die Soße gepackt. Nun schmeckt man die Brühe mit Tomatenmark, Ketchup, Maggi und evtl. mit noch etwas Brühe ab. Wenn die Soße zu dünn ist, kann sie mit Mehl angedickt werden. Dazu getrennt in einem Glas mit kaltem Wasser etwas Mehl verrühren und unter Rühren zur kochenden Brühe geben. Ist die Soße zu „tomatig“, kann sie mit Creme Fraiche verfeinert werden.
Am Schluss kommen die Golabkis mit in die fertige Soße rein und können darin noch einmal erwärmt werden.
Kopytka
Zutaten:
600 g Kartoffeln, 1 Ei, 200 g Mehl, Salz
Zubereitung:
Kartoffeln kochen und leicht abkühlen lassen. Dann zerdrücken und mit Ei, Mehl und Salz zu einem Teig verarbeiten. Fingerdicke Rollen formen, davon 3 cm lange Stücke schneiden und in reichlich kochendes Salzwasser geben. Bei kleiner Flamme gar ziehen lassen. Schwimmen die kleinen Biester oben, dann sind sie schon gar (der Gnocchi-Effekt).
Kommentar schreiben