Die Haare? George Best. Die Ballführung? Johan Cruyff. Die taktische Ausrichtung? Tiki-Taka a lá Pep Guardiola. Die Ringelsocken? Natürlich in Rot und Weiß. Schuhe und Ball? Ohne Sponsorenlogo. Und Bauchansatz gab es damals noch nicht.
Aber ein Blick auf die rechte Wade zeigt deutlich, dass dieser hochmotivierte Nachwuchskicker keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen ist.
Trikot und Hose bilden optisch zugegeben kein ganz harmonisches Bild. Aber hey, es war halt Ende der 70er, als ein unbekannter Sportfotograf dieses Bild im Hexenkessel des Gartenstadions an der Biekhofer Straße in Attendorn aufnahm. Fortuna war da zweifacher Pokalsieger und Endspielgegner des FC Barcelona im Europapokal (ja, richtig gelesen, ihr pubertierenden Ungläubigen).
Und dieser ganz offensichtlich talentierte Nachwuchskicker war ich.
Vermutlich war es Sonntagabend. Und vermutlich hatte ich kurz zuvor noch auf dem berüchtigten Ascheplatz der legendären Kölner Straße den ebenso legendären Kickern des SV 04 Attendorn bei einem Bezirksliga-Kick gegen Letmathe, Elspe oder Oese zugeschaut. Danach ging es mit dem Rad nach Hause und ich umdribbelte Omas Rosenstrauch wie Rolf Lipovnik, hielt die Abwehr zusammen wie Uwe Bieker, schoss Tore wie Schoko Klein und sprang zwischen den Wäschestangen herum wie Jacky Kolm.
Für die ganz große Kicker-Karriere hat es dann nicht gereicht. Zumindest nicht auf dem Platz. Unvergessen bleiben jedoch die Jahre als „Schreiberling“ für die Westfälische Rundschau, den SV 04 Attendorn und den SV Ottfingen, als Herausgeber der Jubiläums-Chroniken des SV Rothemühle und des SV Listerscheid, als Dauerkarten-Inhaber und Dauer-Optimist bei Fortuna Düsseldorf und als Gründer des Birmingham City-Fan-Clubs in Deutschland.
Warum es ausgerechnet dieses Foto von mir gibt? Der junge Mann auf dem Foto reiht sich am kommenden Donnerstag ein in die Liste der Fußball-Helden um Rudi Völler und Pierre Littbarski, die in diesen besonderen Tagen „runden“ ohne Runden.
Schon jetzt ein besonderer Dank an alle, die mir am Donnerstag zum 40. gratulieren werden.
Verdammt seien die, die mir zum 60. gratulieren.
Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.
Happy Birthday, lieber Ich!